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Schweinchen Glück

Es war einmal … ein kleines Schweinchen, das wollte unbedingt ein Glücksbringer sein. Es hatte gehört, dass Schweine bei den Menschen als Symbol für Glück galten und dass es zum Jahreswechsel Brauch war, sich gegenseitig kleine Schweinchen zu schenken.

Was das kleine Schweinchen nicht wusste, war, dass sich die Menschen zu Silvester keine echten Schweine aus Fleisch und Blut sondern Schweinchen aus Marzipan, Schokolade, Plastik, Seife oder Glas schenkten.

Im Schweinestall verstand unser kleines Schweinchen niemand. Seine Brüder und Schwestern lachten es aus und seine Mutter versuchte es aufzuklären, dass die Menschen Schweine verkaufen, schlachten und essen und sie nicht einfach so zu Silvester als Glücksbringer verschenken.

Unser Schweinchen ließ sich nicht beirren. Einen Tag vor Silvester brach es aus dem Schweinestall aus und machte sich auf seine Glücksbringer-Reise.

Der Schweinstall war in der Nähe eines kleinen Bahnhofes. Unser Schweinchen stieg in den Zug ein und fuhr in die große Stadt. Am Hauptbahnhof sorgte es für große Verwirrung. Die Menschen schlugen die Hände über dem Kopf zusammen und schrieen: „Ein Schwein, ein Schwein!“

Schweinchen Glück - Illustration Stefan KahlhammerAuch unser Schweinchen war verwirrt. Es brauchte sich doch niemand vor einem Ferkel zu fürchten! Und die Schweinegrippe war doch auch schon längst vorbei! Diese Menschen hier waren alle ziemlich komisch, für sie wollte sich unser Schweinchen nicht als Glücksbringer herschenken. So ging es im Schweinsgalopp in die Stadt.

Auch in der Statt herrschte große Aufregung rund um das kleine Schweinchen. Aber unser Schweinchen erinnerte sich, dass sich manche Menschen sogar vor kleinen putzigen Mäusen fürchten, warum dann nicht auch vor Schweinen? Auf alle Fälle ließ es sich nicht erwischen, weder von Polizisten noch von Tierschützern. „Das Schwein ist los!“ stand in den Schlagzeilen zu lesen. „Alle verrückt hier“, dachte unser Schweinchen. „Am besten ich fahre wieder nach Hause.“

Doch gab es in der großen Stadt wie jedes Jahr eine große Silvestergala. Dort wollte unser Schweinchen hin, dort würde es als Glücksbringer seinen großen Auftritt feiern!

Schweine haben einen guten Orientierungssinn und so war es für unser Schweinchen kein Problem in das große Haus zu finden, in dem die Silvestergala stattfand. Um Punkt Mitternacht betrat das kleine Schweinchen die große Bühne und erntete einen tosenden Applause.

Die Veranstalter wurden über den grünen Klee gelobt, was für ein Timing um Punkt Mitternacht eine dressierte Sau auf der Bühne auftreten zulassen! Was für ein Erfolg! Doch die Veranstalter wussten natürlich von nichts, waren jedoch froh über diesen Silvester-Gag, der Tags darauf in allen Zeitungen stand.

Ein findiger Eventmanager freundete sich an mit unserem Schweinchen. Er hatte das Talent des Tieres sofort erkannt. Unsere Bühnensau hatte es geschafft, nicht nur als offizieller Glücksbringer der Stadt ging es in die Geschichte ein, sondern auch als Künstlerschwein, das sich liebend gerne im Rampenlicht sonnte. Eine Erfolgsgeschichte wie sie im Buche steht. Klein Schweinchen kam groß raus und rettete auch noch seine gesamte Familie vor der Schlachtbank. Schwein gehabt!

Illustration Stefan Kahlhammer
Aus dem Buch: „Raunächte erzählen“, Anton Pustet Verlag, 2012

Raunächte erzählen

Autorin: Nina Stögmüller
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